HYPE erzählt vom erfolgreichsten modernen Märchen, der Geschichte vom ewigen Gewinnnen-Können. Der Reichste sein, der Schönste, der Beliebteste, der Klügste oder einfach der Beste – der Mythos lebt von dem Glauben, dass jeder der Gewinner sein kann. Je höher der Einsatz, desto glaubhafter das Versprechen. Ein heimtückischer Teufel in schillerndem Gewand, der seinen Schabernack mit uns treibt. Sein verlockendes Versprechen entfaltet seine Sogwirkung in allen Lebensbereichen. Denken und Empfinden verengen sich auf die Perspektive von Gegeneinander und Konkurrenz, die Spirale der Steigerung entpuppt sich als scheinbar alternativloser Selbstläufer. Zu der live vom Staatsorchester Braunschweig gespielten Musik sind die Tänzer Einzelkämpfer in einem kompromisslosen "Battle" – doch um welchen Preis?
Da wird in tänzerischem Ausdruck mit Schönheit geprahlt und mit Kraft gestritten. Synchrone Gruppenbewegungen wechseln mit plötzlichem Alleinsein, heftige Läufe mit kriecherischem Anschleichen und offene Konkurrenz mit pfauenähnlicher Gefallsucht. Richtschnur in der Leistungsgesellschaft ist die immerwährende Optimierung der eigenen Lebensumstände. (…)
Jan Pusch lässt nichts aus und spielt auf staunenswerte Weise mit Tempo und Ruhe, Spannung und Entspannung, tänzerischem Schwung und statischer Erschöpfung. (…)
Die vierzehn Tänzer des Braunschweiger Ensembles glänzen nicht nur durch ihre Ausdruckskraft bis hinein in die Mimik sondern durchweg auch mit großer Körperbeherrschung, Sprungkraft, Geschmeidigkeit und Kondition.
Cellesche Zeitung
Tänzer*innen
Anna Aristarkhova, Bettina Bölkow, Abel Cruz dos Santos, Magnus Dovärn,
Anna Fingerhuth, Yuya Fujinami, Daniel Gillard, Chris Jäger, Lorena Justribó Manion, Frank Koenen,
Beatrix Koller, Beth Petkus, Nao Tokuhashi, Charles Washington
und das Staatsorchester Braunschweig
Choreografie, Regie: Jan Pusch
Musik: Beat Halberschmidt, Gunter Papperitz, aul Dukas
Bühnenbild: Geelke Gaycken
Kostüme: Wobine Bosch
Musikalische Leitung: Christopher Hein
Künstlerische Assistenz: Maria Nitsche
Konzeptmitarbeit, Dramaturgie: Bettina Schröder
Fotografie: Andreas Etter
Uraufführung 23.02.2013, Staatstheater Braunschweig
Dauer: 75 Minuten